Die nächsten musikalischen Veranstaltungen
in den Kirchen von Berlin-Rahnsdorf:
Sonntag, 23. November 2025
16.00 Uhr Taborkirche Wilhelmshagen
Orgelvesper zum Ewigkeitssonntag
Werke von Josef Gabriel Rheinberger,
Georg Böhm, Johann Sebastian Bach,
Camille Saint-Saëns, Gabriel Pierné,
Wolfgang Amadeus Mozart u.a.
Orgel: Aleksandr Volkov
Die Orgelvesper zum Ewigkeitssonntag lädt ein, in Musik und Stille der Menschen zu gedenken, die uns vorausgegangen sind, und zugleich die Hoffnung auf Gottes Ewigkeit zu hören. Das ausgewählte Programm führt uns durch unterschiedliche Klanglandschaften und Epochen – von barocker Innigkeit über romantische Ausdruckskraft bis hin zu modernen meditativen Rückblicken – und entfaltet so ein musikalisches Memento zwischen Trauer, Trost und Zuversicht.
Den Auftakt bildet das Präludium aus Rheinbergers Orgelsonate Nr. 19 g-Moll, ein Werk voller Ernst und feierlicher Ruhe. Es öffnet den Raum für Besinnung und führt uns hinein in die Stimmung dieses besonderen Sonntags.
Mit dem Prélude funèbre von Joseph Guy Ropartz folgt ein Stück, das die Schwere des Abschieds spürbar macht: zurückhaltend, dunkel timbriert und zugleich getragen von einer leisen, aber beständigen Hoffnung.
Einen deutlichen Kontrast setzt Georg Böhms Choralbearbeitung „Vater unser im Himmelreich“. Die schlichte Melodie und ihre kunstvolle Verarbeitung erinnern an das Vertrauen, das auch in schweren Zeiten trägt.
Von stiller Eleganz geprägt ist das Prélude op. 29 Nr. 1 von Gabriel Pierné, dessen lyrische Linien und harmonische Wärme eine Atmosphäre des inneren Friedens schaffen.
Unerwartet hell erscheint anschließend Camille Saint-Saëns’ „Bénédiction nuptiale“ op. 9, ursprünglich ein Stück für den festlichen Moment des Segens. In diesem Kontext bekommt es eine neue Bedeutung: als Zuspruch und Lichtstrahl, der über den Tod hinausweist.
Die Sinfonia aus Bachs Kantate „Ich steh’ mit einem Fuß im Grabe“ BWV 156 führt in zarte, fast kammermusikalische Klanglichkeit. Die berühmte Oboenmelodie über den ruhigen Orgelgrund vermittelt eine berührende Mischung aus Schmerz und Vertrauen.
In Widors „Bachs Memento“ – Sicilienne begegnen wir einer anmutigen, tänzerischen Erinnerung an Bach. Die sanft wiegenden Rhythmen verbinden barocke Vorlage und französische Eleganz zu einem Moment des milden Trostes.
Den Abschluss bildet Mozarts Adagio und Allegro in f/F für ein Orgelwerk KV 594. Das ruhige Adagio wirkt wie ein musikalischer Nachklang der Ewigkeit; das anschließende Allegro erinnert daran, dass Leben und Bewegung selbst im Angesicht des Todes nicht verstummen.So spannt dieses Programm einen Bogen von Klage und Ernst über Trost und Segen hin zu neuer Lebenskraft. Möge die Musik uns helfen, unsere Erinnerungen zu ordnen, unsere Trauer zu tragen und die Hoffnung der Ewigkeit neu zu hören.
Sonntag, 7. Dezember 2025
16.00 Uhr Taborkirche Wilhelmshagen
“…denn dein Licht kommt!”
Chormusik der deutschen Romantik
zu Advent und Weihnachten
mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy,
Heinrich von Herzogenberg, Albert Becker,
Richard Bartmuß, Max Gulbins u.a.
Berliner Vokalkreis
Leitung: Johannes Raudszus
Dieses Konzert widmet sich der festlichen Chormusik der deutschen Romantik für Advent und Weihnachten. Die Epoche der Romantik, die im 19. Jahrhundert zur Blüte gelangte, brachte eine Fülle geistlicher Chormusik hervor, die bis heute durch ihren warmen Klang, ihre Ausdruckskraft und ihre innige Verbindung von Text und Musik berührt. Im Zentrum stehen Werke, die das adventliche Warten, die Verheißung des kommenden Lichts und die Freude über die Geburt Christi zum Klingen bringen.
David Hermann Engel eröffnet das Programm mit der bekannten Motette Machet die Tore weit, die seit ihrer Entstehung fester Bestandteil des Adventsrepertoires ist. Johann Christian Weeber und Arnold Mendelssohn greifen in ihren Kompositionen ebenfalls die adventliche Erwartung des Königs auf. Heinrich von Herzogenberg, einer der bedeutendsten protestantischen Kirchenkomponisten der Romantik, ist mit mehreren eindrucksvollen Stücken vertreten, darunter Das Volk, so im Finstern wandelt, Freue dich, du Tochter Zion sowie sein Weihnachtslied aus op. 28.
Auch Albert Becker, ein zu seiner Zeit hochgeschätzter Komponist und Dirigent, steuert mehrere Motetten bei, die mit ihrer dichten Harmonik und der feierlichen Klangsprache die ganze Wärme romantischer Chormusik entfalten. Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen geistliche Musik bis heute eine zentrale Rolle im Repertoire spielt, ist mit zwei Sätzen aus den Sechs Sprüchen op. 79 vertreten, die mit ihrer Prägnanz und Klangfülle die ganze Meisterschaft Mendelssohns zeigen.
Daneben erklingen Werke weniger bekannter, aber nicht minder inspirierter Komponisten wie Karl Eduard Nössler, Max Gulbins, Richard Bartmuß, Carl Gottlieb Reißiger und Carl Josef Thiel. Mit ihrer Musik bereichern sie das adventlich-weihnachtliche Repertoire um wertvolle Facetten – von der zarten Innigkeit bis zur festlichen Strahlkraft.
So ist im Konzert ein abwechslungsreiches Programm zu hören, das die Vielgestaltigkeit der romantischen Chormusik hörbar macht: Musik, die tief in der kirchlichen Tradition verwurzelt ist und zugleich den romantischen Ausdrucksreichtum entfaltet. Die Zuhörenden erwartet eine stimmungsvolle musikalische Reise durch Advent und Weihnachten, die in den Chorwerken der Romantik ihren besonderen Zauber findet.
Samstag, 13. Dezember 2025
16.00 Uhr Taborkirche Wilhelmshagen
Georg Gebel (1709–1753)
Weihnachtsoratorium
Neujahrsoratorium
Solisten, Kantorei Berlin-Rahnsdorf,
Orchester Concertino Berlin
auf Barockinstrumenten
Leitung: Johannes Raudszus

Beide Oratorien zeigen Gebels Kunst in voller Blüte. Wie in der Tradition der Bachzeit wechseln sich festliche Chöre, erzählende Rezitative, empfindsame Arien und choralgebundene Sätze ab. Doch Gebel findet eine eigene Handschrift: Seine Chöre sind oft dramatisch zugespitzt, mit deutlichen Kontrasten und einer kraftvollen, manchmal fast theatralischen Wirkung. Die Arien dagegen zeichnen sich durch innige Empfindsamkeit aus, begleitet von farbenreicher Instrumentation.
Das Weihnachtsoratorium entfaltet den Jubel über die Geburt Christi. Der Eröffnungschor „Jauchzet, ihr Himmel! Erfreue dich, Erde!“ lässt keinen Zweifel an der festlichen Dimension des Geschehens. In den folgenden Abschnitten begegnen uns die Engel, die Hirten und schließlich die Verkündigung der göttlichen Liebe.
Das Neujahrsoratorium richtet den Blick nach vorn. Es ist von Dankbarkeit und Zuversicht geprägt: Die Vergänglichkeit der Zeit wird besungen, aber auch das Vertrauen, dass Gott den Neubeginn segnet. Besonders eindrucksvoll erklingt der Schluss mit dem Choral „Nun danket alle Gott“ – eine feierliche Hymne an den Herrn der Zeit, die den Hörer hoffnungsvoll ins neue Jahr entlässt.
So spiegeln die beiden Oratorien nicht nur die liturgische Festfolge von Weihnachten und Jahreswechsel, sondern auch das menschliche Bedürfnis nach Trost, Dank und Neuanfang. In ihnen begegnen wir einem Komponisten, der die Sprache seiner Epoche virtuos beherrschte und ihr zugleich eine persönliche, unverwechselbare Prägung gab.
Eintrittskarten zu 25,- €, 20,- € und 15,- € im Vorverkauf:
Buchhandlung „Blattgold am Müggelsee“
Püttbergeweg 3, 12589 Berlin, Telefon: 030 440 441 96
Tickets im Online-Vorverkauf: https://eveeno.com/219185494
Restkarten an der Tageskasse eine Stunde vor Konzertbeginn
