Die nächsten musikalischen Veranstaltungen
in den Kirchen von Berlin-Rahnsdorf:
28. Juni bis 4. Oktober 2025
alle 14 Tage
samstags 18.00 Uhr
30 Minuten Orgelmusik
auf der historischen
Dinse-Orgel
in der Dorfkirche
Berlin-Rahnsdorf
Die historische Dinse-Orgel der Dorfkirche Rahnsdorf erklingt wieder regelmäßig: Von Ende Juni bis Anfang Oktober laden wir alle zwei Wochen zu einer halben Stunde Orgelmusik ein. Verschiedene Organistinnen und Organisten bringen das Instrument zum Klingen – ein Moment der Ruhe und musikalischen Besinnung.
In der im alten Fischerdorf gelegenen Dorfkirche Rahnsdorf wurde die Orgel 1888 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Gebrüder Dinse erbaut und zählt mit ihrem warmen, romantischen Klangbild zu den wertvollen historischen Instrumenten der Region.
Im Jahr 2011 wurde die Orgel umfassend restauriert und erfreut seitdem Freunde der Orgelmusik im historischen Ambiente der Dorfkirche Rahnsdorf.
Der Eintritt ist frei, ein freiwilliger Kostenbeitrag wird erbeten.
Die restaurierte Dinse-Orgel
erklingt am:
Samstag, 28.06.25,
18.00 Uhr – Orgel: Daniel Clark
Samstag, 12.07.25,
18.00 Uhr – Orgel: Johannes Raudszus
Samstag, 26.07.25,
18.00 Uhr – Orgel: Natalie Miller
Samstag, 09.08.25,
18.00 Uhr – Orgel: Daniel Clark
Samstag, 23.08.25,
18.00 Uhr – Orgel: Ekkehard Krüger
Samstag, 06.09.25,
18.00 Uhr – Orgel: Johannes Raudszus
Samstag, 20.09.25,
18.00 Uhr – Orgel: Matthias Suschke
Samstag, 04.10.25,
18.00 Uhr – Orgel: Daniel Clark
Sonntag, 7. Dezember 2025
16.00 Uhr Taborkirche Wilhelmshagen
Chormusik der deutschen Romantik
zu Advent und Weihnachten
mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy,
Heinrich von Herzogenberg, Albert Becker,
Richard Bartmuß, Max Gulbins u.a.
Berliner Vokalkreis
Leitung: Johannes Raudszus
Dieses Konzert widmet sich der festlichen Chormusik der deutschen Romantik für Advent und Weihnachten. Die Epoche der Romantik, die im 19. Jahrhundert zur Blüte gelangte, brachte eine Fülle geistlicher Chormusik hervor, die bis heute durch ihren warmen Klang, ihre Ausdruckskraft und ihre innige Verbindung von Text und Musik berührt. Im Zentrum stehen Werke, die das adventliche Warten, die Verheißung des kommenden Lichts und die Freude über die Geburt Christi zum Klingen bringen.
David Hermann Engel eröffnet das Programm mit der bekannten Motette Machet die Tore weit, die seit ihrer Entstehung fester Bestandteil des Adventsrepertoires ist. Johann Christian Weeber und Arnold Mendelssohn greifen in ihren Kompositionen ebenfalls die adventliche Erwartung des Königs auf. Heinrich von Herzogenberg, einer der bedeutendsten protestantischen Kirchenkomponisten der Romantik, ist mit mehreren eindrucksvollen Stücken vertreten, darunter Das Volk, so im Finstern wandelt, Freue dich, du Tochter Zion sowie sein Weihnachtslied aus op. 28.
Auch Albert Becker, ein zu seiner Zeit hochgeschätzter Komponist und Dirigent, steuert mehrere Motetten bei, die mit ihrer dichten Harmonik und der feierlichen Klangsprache die ganze Wärme romantischer Chormusik entfalten. Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen geistliche Musik bis heute eine zentrale Rolle im Repertoire spielt, ist mit zwei Sätzen aus den Sechs Sprüchen op. 79 vertreten, die mit ihrer Prägnanz und Klangfülle die ganze Meisterschaft Mendelssohns zeigen.
Daneben erklingen Werke weniger bekannter, aber nicht minder inspirierter Komponisten wie Karl Eduard Nössler, Max Gulbins, Richard Bartmuß, Carl Gottlieb Reißiger und Carl Josef Thiel. Mit ihrer Musik bereichern sie das adventlich-weihnachtliche Repertoire um wertvolle Facetten – von der zarten Innigkeit bis zur festlichen Strahlkraft.
So ist im Konzert ein abwechslungsreiches Programm zu hören, das die Vielgestaltigkeit der romantischen Chormusik hörbar macht: Musik, die tief in der kirchlichen Tradition verwurzelt ist und zugleich den romantischen Ausdrucksreichtum entfaltet. Die Zuhörenden erwartet eine stimmungsvolle musikalische Reise durch Advent und Weihnachten, die in den Chorwerken der Romantik ihren besonderen Zauber findet.
Samstag, 13. Dezember 2025
16.00 Uhr Taborkirche Wilhelmshagen
Georg Gebel (1709–1753)
Weihnachtsoratorium
Neujahrsoratorium
Solisten, Kantorei Berlin-Rahnsdorf,
Orchester Concertino Berlin
auf Barockinstrumenten
Leitung: Johannes Raudszus
Georg Gebel der Jüngere (1709–1753) gehört zu jener Generation deutscher Komponisten, die im Schatten Johann Sebastian Bachs standen, zugleich aber eigene, bemerkenswerte Wege gingen. Gebel wirkte ab 1747 als Hofkapellmeister in Rudolstadt und schuf dort ein umfangreiches Vokal- und Instrumentalwerk. Vieles ist verloren gegangen, doch zwei kostbare Großformen sind erhalten geblieben: das Weihnachtsoratorium und das Neujahrsoratorium aus dem Jahr 1748.
Beide Oratorien zeigen Gebels Kunst in voller Blüte. Wie in der Tradition der Bachzeit wechseln sich festliche Chöre, erzählende Rezitative, empfindsame Arien und choralgebundene Sätze ab. Doch Gebel findet eine eigene Handschrift: Seine Chöre sind oft dramatisch zugespitzt, mit deutlichen Kontrasten und einer kraftvollen, manchmal fast theatralischen Wirkung. Die Arien dagegen zeichnen sich durch innige Empfindsamkeit aus, begleitet von farbenreicher Instrumentation.
Das Weihnachtsoratorium entfaltet den Jubel über die Geburt Christi. Der Eröffnungschor „Jauchzet, ihr Himmel! Erfreue dich, Erde!“ lässt keinen Zweifel an der festlichen Dimension des Geschehens. In den folgenden Abschnitten begegnen uns die Engel, die Hirten und schließlich die Verkündigung der göttlichen Liebe.
Das Neujahrsoratorium richtet den Blick nach vorn. Es ist von Dankbarkeit und Zuversicht geprägt: Die Vergänglichkeit der Zeit wird besungen, aber auch das Vertrauen, dass Gott den Neubeginn segnet. Besonders eindrucksvoll erklingt der Schluss mit dem Choral „Nun danket alle Gott“ – eine feierliche Hymne an den Herrn der Zeit, die den Hörer hoffnungsvoll ins neue Jahr entlässt.
So spiegeln die beiden Oratorien nicht nur die liturgische Festfolge von Weihnachten und Jahreswechsel, sondern auch das menschliche Bedürfnis nach Trost, Dank und Neuanfang. In ihnen begegnen wir einem Komponisten, der die Sprache seiner Epoche virtuos beherrschte und ihr zugleich eine persönliche, unverwechselbare Prägung gab.